Hanf ist eine wahrlich uralte Kulturpflanze, die in Asien bereits vor 10.000 Jahren genutzt wurde. Damals genossen die Chinesen den leckeren Samen und nutzten die stabilen Stile des „Ma“, wie sie Hanf nannten. Überlieferungen zufolge sei schon Jahrtausende vor Christus Hanf eine medizinische Wirkung bei Rheuma, Malaria und vielen anderen Krankheiten nachgesagt worden. Wahrlich göttlich schien die Kulturpflanze ebenfalls zu sein – und kein geringerer als Buddha selbst soll sich von Hanfsamen ernährt haben und im Rahmen von hinduistischen Ritualen Hanf als Schutzpflanze gegen das Böse benutzt haben.

In Indien, im Irak, in Deutschland aber auch in Griechenland und in Ägypten sind Hanfvorkommen belegt. Wenige Jahrhunderte nach Christus zeigten sich die ersten Adligen im Hanfzwirn und ab dem 13. Jahrhundert wurde Hanfpapier eingesetzt. Die bedeutendsten Zeilen, die wohl je auf Hanfpapier gedruckt wurden, waren die Worte der Gutenberg’schen Bibel, die bereits im Jahr 1455 geschrieben wurden.

Inhaltsverzeichnis

Hanf aus biologischer Sicht

Hanfgewächse, die sogenannten Cannabiceae, stehen in enger Verwandtschaft zu Hopfen sowie krautigen Sträuchern und Kletterpflanzen. Hanf ist Produzent von Cannabinoiden, die bis heute noch nicht gänzlich erschlossen sind. Allerdings sind die zwei am stärksten darin konzentrierten Stoffe – das THC (Tetrahydrocannabinol) und das CBD (Cannabidiol) – Grund für die Einordnung als Betäubungsmittel, denn ihnen schreibt man psychoaktive Wirkungen zu. Diese Stoffe sind bei weitem nicht in allen Hanfgewächsen in so hoher Konzentration enthalten, dass Sie beim Konsum einen spürbaren Effekt erzielen. Viele nützliche Informationen über CBD findet man auch hier.

Doch zurück zur biologischen Seite des Hanfes: Hanf ist diözisch, das heißt es gibt die Pflanze in einer weiblichen und in einer männlichen Form. Der Ansporn vieler Züchter liegt aber häufig darin, reine weibliche Sorten zu züchten. Diese sind nämlich:

  • meist größer werden und
  • weisen eine höhere Konzentration an THC und CBD auf.

Zunächst blühen die männlichen Pflanzen – und werfen Pollen ab. Ob eine weibliche Pflanze nun befruchtet wird, obliegt dem Wind. Kommt es zur Befruchtung, wächst die weibliche Pflanze heran. Durchgesetzt hat sich in der Literatur eine Einteilung von Hanf in die Cannabis sativa, die Cannabis indica und die Cannabis ruderalis.

Geschichtliche Hintergründe

Das 20. Jahrhundert stand für die Hanfpflanze allerdings unter keinem guten Stern, denn bereits 1911 wurde beantragt, Cannabis mit Kokain und Opium gleichzustellen – und vehement zu verbieten. Zunächst konnte ein Verbot noch abgewehrt werden. Hanf war noch bis 1924 in Apotheken erhältlich. Dort wurde Cannabis Indica vertrieben. Allerdings wurde auch diesem Absatzmarkt ein Riegel vorgeschoben: Cannabisbesitz stand ab 1929 unter Strafe.

Nach dem zweiten Weltkrieg schwand das Interesse an Cannabis – auch für die medizinische Nutzung, die weiterhin möglich gewesen wäre. Erst im Jahr 1968 sollte ein Revival passieren – doch mit negativen Folgen für die Anhänger der Hanfpflanze: Ab 1982 wurde nun auch der Anbau von Hanf strafrechtlich verfolgt. Ende des 20. Jahrhunderts widmete sich die Landwirtschaft erneut der ehemaligen Kulturpflanze. Das Resultat der Bemühungen war „Faserhanf“, dessen berauschende Wirkstoffe die Grenze von 0,3 Prozent nicht überschreiten dürfen. Seit 1989 ist die Zulassung zum gewerblichen Anbau gesetzlich verbrieft.

Grund hierfür ist, dass Hanf vielseitig nutzbar ist und inzwischen auch längst etabliert. Und dennoch hat es noch immer den schlechten Ruf als Rauschmittel. Mittlerweile sind ganze Industriezweige auf die uralte Kulturpflanze aufmerksam geworden.

  • Die Autoindustrie fertigt Teile des Interieurs aus Hanf,
  • die Bauindustrie setzt auf den natürlichen Rohstoff Hanf und freut sich darüber hinaus noch über sinnvoll zu verwertende Abfallprodukte und
  • auch im Lifestyle-Bereich hat Hanf längst Einzug gehalten: Kleidung aus Hanf ist Bio – und Kult – und Kosmetikprodukte sind sehr gesund und wirksam.
  • Auch die Nahrungsmittelindustrie profitiert vom neuen Kult-Lebensmittel Hanf, denn daraus lassen sich Tee, Müsli, Schokolade und sogar Säfte herstellen.

Das sind eine ganze Reihe von guten Gründen, um den Produkten aus der ergiebigen Kulturpflanze einen dauerhaften Platz in den Verkaufsregalen einzuräumen.

Hanfsamen Typen

Grundsätzlich unterscheidet man drei verschieden Arten von Hanfsamen.

  1. Reguläre Hanfsamen, die auch als Cannabis Samen tituliert werden,
  2. feminisierte Hanfsamen, sogenannte Marihuana Samen, und
  3. Autoflowering Hanfsamen.

Am gängigsten sind reguläre Hanfsamen. Die Hanfsamen entstehen, wenn eine männliche Hanfpflanze das weibliche Pendant bestäubt und damit befruchtet. Der Samen reift in der weiblichen Blüte heran. Im Zuge dieser regulären Befruchtung werden Erbinformationen der männlichen und weiblichen Pflanzen weitergegeben – und es können Hanfsamen weiblicher und männlicher Natur entstehen.

Der Vorteil dieser Samenart liegt in der natürlichsten Erzeugung, jedoch birgt er auch Arbeitspotential, denn wer nur Blüten möchte, muss mit Beginn der Blütezeit die männlichen Samen entfernen. Der Rest, also die übriggebliebenen weiblichen Hanfsamen, sind vergleichsweise robust und überleben auch unter ungünstigen Bedingungen.

Feminisierte Hanfsamen sind – wie der Name schon vermuten lässt – weibliche Hanfsamen. Die Eingrenzung auf weiblichen Hanfsamen birgt allerdings für den Anbauer durchaus Vorteile. Er kann sich auf weibliche Hanfsamen spezialisieren und muss weder Energie in die Aufzucht männlicher Samen stecken, noch diese später voneinander trennen. In der Zucht werden nur männliche Hanfsamen ohne Y-Chromosom verwendet, wodurch sich auch keine männlichen Samen entwickeln können.

Die künstlichste Variante sind die Autoflowering Hanfsamen. Künstlich ist dieser Hanfsamen-Typ gleich in mehrerlei Hinsicht, denn er ist ausschließlich weiblich und wird zum automatischen Blühen ermuntert – ganz unabhängig von der Jahreszeit. Anbau und Ernte können vergleichsweise schnell über die Bühne gehen. Diese Gruppe der Hanfsamen wird im Handel als besonders ertragreich gefeiert. In die Literatur ist dieser Hanfsamen Typ auch als Cannabis Ruderalis eingegangen.

Neben dieser klassischen Dreiteilung ist die Wahl den Hanfsamen-Typs auch vom Ort abhängig, an dem angebaut werden soll: Indoor-Pflanzen sollten nach Blütezeit und auch Pflanzengröße ausgewählt werden, Outdoor-Pflanzen hingegen müssen besonders robust sein. Gängig ist darüber hinaus eine Klassifizierung in Indica und Sativa Samen.

Den Unterschied erkennt man an den Blättern auf den ersten Blick: Die Indica Pflanze ist größer, die Blätter sind breiter und die Pflanze ist vergleichsweise moderat im Wachstum. Die Sativa Pflanze kann sehr in die Höhe schießen. Drei bis vier Meter sind dabei keine Seltenheit. Die Blätter weisen ein helleres Grün und eine schmalere Blattspreite auf.

Hanfsamen für Nutzpflanzen

Jeder Hanfsamen, der nicht als Rauschmittel genutzt wird, fällt in die Gruppe des Nutzhanfes, der auch als Industriehanf bezeichnet wird. Um Nutzhanf herzustellen wird Cannabis sativa angebaut, allerdings ist das nur eine von mehreren Sorten, die laut Richtlinie der Europäischen Union für den Hanfanbau genutzt werden dürfen. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist an dieser Stelle Entscheidungsträger und zeichnet das Saatgut entsprechend aus, das für Nutzhanf verwendet werden darf. Der Grund: Der THC-Gehalt (0,2 %) ist vergleichsweise niedrig, der Faseranteil hingegen hoch.

In Anbetracht der Bezeichnung als „Nutzhanf“ wird auch ein industrieller Nutzen impliziert – und erfüllt, denn die Fasern von Nutzhanf werden in der Textilindustrie verwendet. Industriell genutzt wird Industriehanf auch bei der Herstellung von naturfaserverstärkten Kunststoffen sowie bei natürlichen Dämmstoffen. Heute kann man die Produktion von Nutzhanf durchaus als nachhaltig bezeichnen, denn sogar die sogenannten Schäben, die bei der Naturfaserproduktion anfallen, finden im Dämmbereich neue Verwendung.

Auch für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln wird Hanf verwendet. Hanfsamen, die auch als Hanfnüsse bezeichnet werden können, enthalten einen wahrhaft gesunden Mix an Kohlehydraten, Proteinen, Vitaminen und vielen weiteren Nährstoffen. Auch enthalten die Samen die essentiellen Aminosäuren, die jeder Körper braucht. Hanfsamen können direkt pur als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden. In gemahlener Form lässt es sich zu Mehl, Butter oder Suppe weiterverarbeiten. Auch in Form von Hanföl ist es erhältlich und verfeinert mit einer nussigen Geschmacksnote Salate. Sogar Trinkhanf ist mittlerweile erhältlich. Hanföl wird zudem stark im Kosmetikbereich eingesetzt. Als ätherisches Hanföl ist es ein Bestandteil von Bonbons und Schokolade, kann aber auch heilsame Wirkung entfalten.

Hanfsamen für Heilpflanzen

Hanfsamen in der Medizin

Hanfsamen fürs Heilen.
Bildquelle: Mirek Kijewski / Shutterstock.com

Ätherisches Hanföl lässt sich wie artverwandte Öle mit ätherischem Duft einsetzen: Als Massageöl wirkt Hanföl entzündungshemmend und beruhigend und kann Krämpfe sowie Verspannungen lösen. Aufgrund der ätherischen Düfte wirkt es reinigend auf Atemwege und Bronchien sowie krampflösend. Doch auch nicht aufbereitet als Öl kann Hanf eine gewisse Wirkung auf den Menschen haben.

Eine unumstritten positive Position hat Hanfsamen sicherlich als Proteinlieferant. Forscher haben herausgefunden, dass 300 Gramm pro Tag den täglichen Bedarf an Eiweiß und Proteinen decken würden. In Kombination mit ungesättigten Fettsäuren wird Hanfsamen von der Industrie nicht zu Unrecht hochgelobt. Bei Nervenleiden, Herzkreislaufproblemen sowie chronischen Entzündungen, Neurodermitis und Arthritis können Hanfsamen entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.

Cannabinoid, der Wirkstoff der Hanfpflanze, durchdringt auch zunehmend den medizinischen Bereich. Allerdings nicht ohne Kritiker, denn die Grenze zu Hanf als Droge ist eng gesteckt. Während in den Niederlanden bereits einige Cannabisblüten auf Rezept erhältlich sind, bedarf es in Deutschland einer Ausnahmegenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Nabiximol beispielsweise ist ein aus Hanfsamen gewonnenes Pflanzenextrakt, das in einem Spray Verwendung findet und zur Behandlung bei multipler Sklerose eingesetzt wird sowie positive Resultate bei der Aids- und Krebstherapie zeitigen konnte. Dronabinol wird ebenfalls zur Linderung der Symptome der Aids- und Krebstherapie eingesetzt.

Immer öfter werden Fälle bekannt, in denen der Konsum von Hanf schwere diagnostizierte Krankheiten bzw. die Symptome lindern kann. Für die Zukunft sowie mit Blick auf die lange Forschungsliste ist davon auszugehen, dass weitere Fälle an die Öffentlichkeit treten werden, denn in mehreren Studien wurde bereits die wachstumshemmende Wirkung von Cannabinoiden auf Krebstumore verfolgt.

Auch gibt es Forschungen, die positive Resultate bei Schmerzpatienten, Diabetikern und Arteriosklerose erwarten lassen. Wer Cannabis aus medizinischen Gründen konsumieren will, braucht dafür nach wie vor eine Ausnahmegenehmigung – und die Unterstützung des behandelnden Arztes, um diese zu erhalten.

Unbelegt ist derzeit auch noch die Wirkung von Hanfsamen bei Alkoholismus, Epilepsie, Schizophrenie, Angst-Attacken sowie Infektionen, bei denen Antibiotika wirkungslos zu sein scheinen. Für den heilenden Effekt sind sowohl der Wirkstoff THC, als auch Cannabinoide verantwortlich. Der wichtigste Bestandteil ist hierbei das Cannabidiol(CBD).

Hanfsamen für Drogenpflanzen

Hanfsamen als Drogenpflanze

Hanfsamen als Drogenpflanze.
Bildquelle: Jan Faukner / Shutterstock.com

Cannabis sind deutschlandweit die am häufigsten illegal konsumierten Drogen – und sie werden aus Hanfpflanzen gewonnen. Werden die Blütentrauben und Blätter der weiblichen Pflanze getrocknet und zerkleinert, so erhält man Marihuana, was auch als Gras bezeichnet wird. Das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol wirkt als Hauptverursacher auf das menschliche Nervensystem und versetzt den Menschen in einen Rauschzustand. Zur Gewinnung von Marihuana wird in der Regel Cannabis indica genutzt, da hier das Verhältnis von CBD zu THC höher ist, als bei Cannabis sativa. Empfunden wird dieses hohe Verhältnis als bewusstseinserweiternd.

Die Cannabis-Wirkstoffe beeinflussen das Endocannabinoid-System. Rezeptoren sind im zentralen Nervensystem sowie im Immunsystem angesiedelt. Während es besonders viele für die menschlichen Koordinationsbereiche wie Bewegung, Gedächtnis und Schmerzempfinden gibt, gibt es im Atemzentrum nur wenige davon, weshalb die Gefahr für die menschliche Atmung noch vergleichsweise gering ist. THC ist in großem Maße für die psychotrope Wirkung von Hanfkonsum verantwortlich, allerdings beeinflussen sich die Cannabinoide auch wechselwirkend.

Während das Rauchen von Marihuana wohl zu den bekanntesten Arten des Konsums gehört, gibt es auch andere Varianten, das Rauschgift aufzunehmen. Wer Haschisch konsumiert, der raucht das Harz der Hanfpflanze oder bereitet sich daraus Essen oder Trinken zu. Haschischöl entfaltet beim Einatmen eine rauschähnliche Stimmung und kann auch oral verzehrt werden.

Wie sich die Rauschwirkung zeigt, ist nicht eindeutig festzumachen. Konsumenten berichten von:

  • Bewusstseinsverschiebungen,
  • sprunghaften Gedanken und
  • Auswirkungen auf das Kurzzeitgedächtnis.

Während im Rausch vermeintlich tiefere Erkenntnisse zu erlangen sind, scheinen diese mit nachlassender Wirkung zu vergehen. Besonders positive Gefühle sind ebenso möglich wie negative Emotionen. Die jeweilige Wirkung hängt von der Konzentration des Rauschmittelgehalts ab. Welche Auswirkungen der Konsum von Hanf auf die menschliche Gesundheit hat, ist indes unklar bzw. kann nicht pauschal ausgesagt werden, allerdings scheint Studien zufolge die größte Gefahr in der psychischen Abhängigkeit, der Beeinträchtigung der Wahrnehmung und einer Erkrankung der Bronchien durch das Rauchen an sich zu liegen.

Hanfsamen feminisiert

Hanfsamen feminisiert

Hanfsamen feminisiert.
Bildquelle: Marko Poplasen / Shutterstock.com

Grundsätzlich folgt das Geschlecht der Hanfpflanze den Chromosomen, die auch in der Humanmedizin das Geschlecht bedingen. Hanfsamen können allerdings genetisch so präpariert werden, dass sie nur weibliche Pflanzen hervorbringen können. In der Praxis ist der Effekt von weiblichen Hanfsamen auf den Einsatz von Gibberelin Säure zurückzuführen.

Wer jedoch glaubt, nach einem einmaligen Erfolg auf diesen beständig bauen zu können, der irrt, denn erst nach regelmäßigen Prüfungen und Kreuzungen, bei denen keine männlichen Pflanzen mehr produziert werden, liegt die Möglichkeit nahe, feminisierten Hanfsamen gewinnen zu können.

Funktioniert die Wirkung der Gibberelin Säure noch nicht beständig, kann die Pflanze zum sogenannten Zwitter werden, der zwar nur weibliche Chromosomen trägt, aber männliche und weibliche Blüten ausbildet und sich selbst befruchten kann. „Hermaphrodit“ wird eine solche Pflanze genannt.

Es gibt einen klaren Unterschied zwischen einer männlichen und einer weiblichen Hanfpflanze.

  • Männliche Pflanzen sind für die Erzeugung von Nutzhanf jeglicher Art geeignet. Man erkennt sie daran, dass sie keine Knospen haben, aber sogenannte Pollensäcke aufweisen. Sobald diese aufplatzen, wird die weibliche Pflanze bestäubt und erzeugt anschließend Samen – statt Knospen.
  • Weibliche Pflanzen hingegen verraten ihr Geschlecht durch Härchen, die nach einigen Wochen sichtbar werden. Zunächst sind sie weiß, dann werden sie braun.

Um feminisierte Hanfsamen zu erhalten, ist es wichtig, die wahllose Samenerzeugung zu verhindern und gezielt weibliche Samen zu züchten. Das funktioniert am einfachsten, wenn die männlichen Pflanzen eliminiert werden.

Wer mit der Züchtung von feminisierten Hanfsamen beginnen möchte, dem empfehlen Experten Sorten wie Big Bud und Skunk. Die Profivariante ist hingegen die White Widow, die einen hohen Ertrag verspricht, aber auch entsprechend anspruchsvoll ist. Wer besonders THC-haltigen Samen züchten möchte, setzt auf feminisierte Hanfsamen.

Hanfsamen Sorten

Hanfsamen scheint es unendlich viele zu geben, jedoch weisen Experten und Online-Händler immer wieder auf diese drei Sorten hin:

  • Big Bud
  • Super Skunk
  • White Widow.

Bid Bud stammt von Cannabis Indica ab und ist an den auffällig großen Blüten zu erkennen. Bid Bud produziert vergleichsweise viel Harz und wird oft als Rauschmittel eingesetzt. Die Pflanze kann verhältnismäßig klein gehalten werden und verspricht Züchtern dennoch einen großen Ertrag. Die Blütezeit beträgt circa 55 Tage und der THC-Gehalt liegt zwischen 10 und 15 Prozent.

Die Super Skunk Sorte hat afghanische Wurzeln, einen niederländischen Züchter und wurde durch eine enorm aufwändige Züchtung entwickelt. Der THC-Gehalt liegt zwischen 13 und 18 Prozent, die Blütezeit liegt bei circa 50 Tagen.

Die White Widow ist die dritte bekannte Sorte, die einen THC-Gehalt von 19 Prozent aufweist. Die White Widow entstand aus einer Kreuzung aus der brasilianischen Cannabis sativa und Cannabis indica.

Neben den für ihre berauschende Wirkung bekannten Sorten, gibt es auch Hanfsamen, der insbesondere neuen Züchtern empfohlen wird, weil die Pflanzen vergleichsweise widerstandsfähig und stabil sind. Auffallend oft werden in diesem Zusammenhang Pflanzen der Skunk-Gruppe erwähnt, wie Skunk No. 1, Sensi Skunk, White Skunk, Super Skunk, Early Skunk und Shiva Skunk.

Wer Hanfsamen kauft, sollte sich bereits im Vorfeld über den späteren Ort der Pflanzen im Klaren sein, denn so kann schnell die richtige Sorte gefunden werden. Grundsätzlich gibt es Sorten für den Indoor- und Outdoor-Bereich, aber auch für das Gewächshaus.

Anwendung von Hanf

Hanfsamen Anwendung

Hanfsamen Anwendungen.
Bildquelle: Wollertz / Shutterstock.com

Hanf ist weiter verbreitet als so mancher glauben mag, der beim Wort Hanf nur an Rauschmittel denkt. Mittlerweile sollen Experten zufolge rund 50.000 Produkte aus Hanf hergestellt werden können. Betrachtet man Hanf als natürliche Ressource, den sogenannten Nutzhanf, kann daraus Futter für Tiere produziert werden. Auch lassen sich aus den Hanffasern Dämmmaterialien, Textilien und Papier fertigen. Und sogar die Reste, die bei der Fasergewinnung abfallen, sind nutzbar – als Einstreu für Tiergehege, zur Kompostierung und zur Dämmung. Darüber hinaus können aus Hanfblättern Geruchsstoffe extrahiert werden, die in der Kosmetik und auch in Waschmitteln verwendet werden.

Einige Anwendungen sollen nun genauer betrachtet werden: Hanfpapier beispielsweise hat eine Jahrtausende alte Tradition. Lange Zeit war es die Papierwahl Nummer eins bis es nach dem Zweiten Weltkrieg von der billigeren Produktionsweise mit Holz abgelöst wurde. Auch heute gibt’s noch Hanfpapier – allerdings nicht im Schreibwarenladen um die Ecke, sondern als Bestandteil einer Prozesskette. So gibt es Hanf heute in Banknoten, in Hygieneprodukten, aber auch in Zigarettenpapier. Warum Hanf als Papier so beliebt ist? Weil Hanfpapier extrem fest ist und selbst in feuchtem Zustand nicht reißt. Zudem ist Hanf in der Papierproduktion ergiebiger.

Ebenso unbekannt ist für viele die Tatsache, dass 15 Prozent des Hanffasermarktes auf die Automobilindustrie entfallen. Formpressteile, Auskleidungen, Armaturen sowie Werksteile aus dem Spritzgussverfahren werden aus Hanf gefertigt. Der Vorteil des Rohstoffes Hanf liegt in der Automobilbranche darin, dass Hanf nur schwer entflammbar ist und sich bei einem etwaigen Unfall keine scharfen Bruchkanten ergeben.

Auch aus dem Bereich des nachhaltigen Bauens ist sogenannter „Thermohanf“ nicht mehr wegzudenken und wurde sogar mit einem EU-Prädikat ausgezeichnet. Dämmstoffe, Schüttdämmungen und Leichtbauplatten – alle diese zum Bau wichtigen Teile können aus Hanf hergestellt werden. In der Chemie hat sich Hanf als Bio-Kunststoff einen Namen gemacht und wird in Pflanzenölfarben genutzt.

Hanfanbau

Hanfsamen Anbau

Hanfsamen Anbau
Bildquelle: Lukas Gojd / Shutterstock.com

Landwirte nutzen Hanf gern wegen des hohen Vorfruchtwertes der Pflanze. Der Begriff Vorfruchtwert hat folgende Bedeutung: Hanf bereitet den Boden auf den Anbau anspruchsvoller Früchte vor, befreit von Unkraut und wirkt gegen Schädlings- und Pilzbefall. Das heißt auch, dass der Anbau von Hanf im Bereich einer Landwirtschaft dazu führt, dass weniger chemische Mittel eingesetzt werden müssen, weil Hanf per se gegen die Dinge ankämpft, die der Pflanze schaden könnten. Darüber hinaus ist Hanf für Landwirte auch als Futtermittel interessant. Schweine vertilgen die Reste des Samens nach der Ölproduktion als Kraftfutter und Hanfsamen befinden sich auch im Vogelfutter.

Wer allerdings in Deutschland Cannabis anbauen möchte, muss sich den Anbau genehmigen lassen – selbst wenn der Hanfsamen kaum THC beinhaltet. Nur für spezielle Sorten von Industriehanf gilt eine Ausnahme. Landwirte dürfen diesen ohne Genehmigung anbauen, müssen den Anbau aber melden. Laut Bundeskriminalamt gibt es einen wahren Trend zum illegalen Anbau von Hanf in Deutschland.

Mit dem richtigen Ort sowie im Indoor-Bereich mit der passenden Beleuchtung, einer den Pflanzen dienlichen Wärme sowie viel Pflege gedeihen die Hanfsamen auch in Privaträumen, Garagen, Keller– und Dachgeschossen. Im Outdoor-Bereich ist ebenfalls ein sonniges Fleckchen wichtig. An den Boden stellt Hanf ganz besondere Ansprüche, denn dieser soll wasser- und nährstoffreich, jedoch frei von Staunässe sein.

Hanfsamen kaufen – worauf man beim Kauf achten sollte

Hanfsamen sollten der Nutzung angepasst werden. Das ist die Grundvoraussetzung, um den passenden Hanfsamen unter vielen ausfindig zu machen. Wer Hanfsamen zum Anbau kauft, muss – um rechtlich korrekt zu agieren – eine Genehmigung für den Anbau erwirken. Dann kann Hanfsamen für den Indoor- oder Outdoor-Anbau eingesetzt werden. Je nach dem jeweiligen Kenntnisstand empfiehlt es sich, Hanfsamen zu erwerben, der pflegeleicht ist oder – für fortgeschrittene Züchter – auch einen, der als ertragreich gilt.

Wer Hanfsamen als gesundes Nahrungsergänzungsmittel mit einem hohen Vitamin- und Proteingehalt nutzen möchte, der kann in Drogerien sowie im Online-Handel entsprechende Produkte beziehen, die ohne THC sind. Ein Blick auf die Verpackung ist Grundvoraussetzung, um sicher zu gehen, dass keine berauschenden Wirkstoffe in Keksen, Schokolade, Pesto, Müsli, Tee und Co. enthalten sind. Was im Lebensmittelbereich gängig ist, sollte auch bei Hanfprodukten gelten, denn wenn Produkte ein Bio-Siegel tragen, muss gewährleistet sein, dass diese Produkte aus ökologischer Bewirtschaftung stammen.

Viele Online-Anbieter werben damit, dass Kunden Hanfsamen im Rahmen eines anonymen Bestellvorgangs ordern können. Das indiziert aber einmal mehr den illegalen Charakter des privaten Hanfanbaus. Grundsätzlich muss sich jeder im Vorfeld über die rechtliche Situation im Klaren sein, um das Risiko einzuschätzen. Beim illegalen Hanfanbau stehen Freiheitsstrafen zur Diskussion, die im Betäubungsmittelgesetz §§ 29 – 30 a BtMG festgeschrieben sind. Sicher ist, wer Nutzhanf als Teil eines Kleidungsstückes oder eines Kosmetikartikels kauft oder besitzt.

Hinweis: